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Königsallee und Königsstraße

Mit dem Frieden von Lunéville 1801 war wohl auch die Geburtsstunde unserer
weltbekannten Königsallee und der sie kreuzenden Königsstraße gekommen. In den Jahren 1802 bis 1804 schufen Hofbaumeister K.A.Huschberger, Gartenbaumeister M.F.Weyhe und der Wasserbaumeister C.W.G.Bauer anstelle der jetzt niedergelegten Festungsbauwerken einen Stadtgraben, der über 30 Meter breit, 5 Meter tief und fast 1000 Meter lang auch heute noch die Augen erfreut. Als öffentliche Promenade, mit mehreren Reihen von Bäumen angelegt, wurde diese an der östlichen Stadtgrenze befindliche Straße als "Allee außerhalb der Stadt" in Plänen bezeichnet.
Zwei Brücken über den Stadtgraben waren mit Zoll-Häuschen versehen, um entsprechende Zölle einzunehmen. Am Südende der Königsallee befanden sich 1838 mit der1. Eisenbahnlinie in Westdeutschland die Bahnhöfe der Bergisch-Märkischen Eisenbahn (auch Elberfelder Bahnhof genannt) und ab 1845/46 der Köln-Mindener Eisenbahn. Die Königsallee war zu diesem Zeitpunkt eine "Lebensader" mit regem Ausflugs- und Promenierverkehr, mit den eiligen Reisenden, den schicken Soldaten und Offizieren, den Café- und Hotelbesuchern und den Leuten, die zur Posthalterei und später zum Telegrafenamt wollten...
Heute ist die weltberühmte Allee ein "Lebensgefühl", mit unterschiedlichen hochklassigen Geschäften, Einkaufszentren oder den Banken auf der Westseite.
Spätere Namen der östlich des Grabens gelegenen Straßenführung waren "Neue Allee", "Mittelallee" oder "Kastanienallee"-bis zu jenem legendären
"Pferdeapfel-Attentat" des Jahres 1848! König Friedrich Wilhelm IV. ist hier mit Pferdeäpfeln beworfen worden, als er im "Revolutionsjahr" vom südlich gelegenen Bahnhof kommend zum Schloß Jägerhof fahren wollte.
Ganz genaue Tathergänge lassen sich nur schwer rekonstruieren...Tatsache aber ist, dass 1851 die "Kastanienallee" in "Königsallee" umbenannt wurde, um das Königshaus wieder gnädig zu stimmen. Zu dieser Zeit war die Westseite der Allee noch nicht bebaut und trug den Namen "Kanalstraße". Am südlichen Ende des Wassergrabens steht der Bergische Löwe (von Philipp Harth 1963 geschaffen) und am Nordende ist der Tritonenbrunnen (1902 von Fritz Coubillier geschaffen) ein weitbekanntes Kö-Denkmal.
Übrigens: die letzte elektrische Straßenbahn der Rheinbahn fuhr 1955 über die Kö.


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