Oberbilk

Sanierung nach kapitalistischer Logik

Bereits im Mittelalter erwähnt, war dieser Stadtteil noch bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein ausgedehntes Waldgebiet, in dem sich Hirsche und Rehe tummelten.

Wenig Komfort für Arbeiter
Doch mit der Industrialisierungsphase zwischen 1852 und 1885 brachen andere Zeiten an. Alt-Oberbilk wächst in diesem Zeitraum doppelt so schnell wie Düsseldorf. In hastiger Eile wurden damals dicht bei den Fabriken die komfortlosen Wohnviertel hochgezogen nur mit dem Ziel, die Arbeiter und ihre Familien schnell und billig zu kasernieren.

In der Eisenstraße ist der Kontrast zischen den alten Bauten der Schiess-Werkswohnungen und den neuen Wohnkomplexen der Postmoderne besonders deutlich zu sehen. Straßennamen wie Eisen-, Stahl-, Industrie- und Stahlwerkstraße zeugen von der Industriegeschichte. Aber auch Unternehmer haben sich auf diese Weise verewigt, wie Krupp-, Siemens- und Borsigstraße.


Alt Oberbilk

Nachkriegssanierung
Die Bomben des Zweiten Weltkriegs haben diesen Stadtteil besonders schlimm verwüstet. Der Wiederaufbau der Nachkriegszeit, der nur der Beseitigung der Kriegsfolgen galt, ist hier besonders gut zu beobachten. Eine Sanierung fand bis in die 70er Jahre kaum statt. Und damit blieb es ein schäbiges Viertel, in dem die soziale Verelendung fortschritt.

Kapitalistische Logik bestimmt heute die Umwandlung dieses alten Stadtteils. Ein ganz neues Oberbilk muss her. Sanierung bedeutet nicht Instandsetzung und Erneuerung der Bausubstanz, sondern Bereinigung der Sozialstruktur und Ansiedlung neuer und zahlungskräftiger Mieter.


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