Pempelforter Straße

Pempelforter Straße

"Pempelfort" soll schon 1288 bei der Stadterhebung Düsseldorfs ein fester Begriff für diese Gegend rund um die Besitzungen des Rumpold von Pempelfort
(Tempelfort) gewesen sein, eine Furt durch die Düssel machte diesen Ort auch
einprägsam für so manchen, der hier auf die anderen Bach-Seite gelangen wollte...
Der ursprüngliche Verlauf von der heutigen Duisburger Straße bis Am Wehrhahn ist noch in einem Bauplan von 1854 zu erkennen.1914 wird das Stück von der Duisburger Straße bis zur Rochusstraße als Alt Pempelfort umbenannt.
1666 wurde die Rochus-Kapelle von der Bürgerschaft gestiftet, nachdem die schwere Pest, die 1668 und 1669 wiederkehrte, vorrüber war. Der Hof der Familie von Pempelfort wurde seelsorgerisch von der noch als kleine Ortschaft geltenden Gemeinde Derendorf versorgt.Als einer der ersten, wenn auch glücklosen, Großindustriellen wurde in Pempelfort in den 1750er Jahren Heinrich Kirschbaum bekannt. Er gründete hier eine Tuchfabrik und eine Färberei. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts befand sich die Richtstätte mit dem Galgen auf den Pempelforter Geisten zwischen Jägerhof und Düsseltal in der Nähe des Wehrhahns...
Ein weithin bekannten "Musensitz" bildete der Wohnsitz der Brüder Jacobi in Pempelfort (heute "Malkasten" mit seinem wunderschönen kleinen Park), hier waren die Großen der Literatur und der Philosophie zu Gast und einige seien hier genannt: Goethe, Herder, Humboldt, Wieland, Hamann, Heinse oder Iffland....
Bei Goethe findet sich auch eine Erwähnung des "Pempelforter Zirkels" oder auch "Jacobikreis" genannt: "...In dem nicht weit entfernten Düsseldorf wurden fleißig Besuche gemacht bei Freunden, die zu dem Pempelforter Zirkel gehörten; auf der Galerie war die gewöhnliche Zusammenkunft..."
Der Name Jacobi steht auch für eine Zucker-Raffinerie, die auch auf dem heutigen Malkasten-Parkgelände stand. Gleich neben dem heutigen Malkasten steht das Schloss Jägerhof mit seinem "Goethe-Museum", das Politiker, Militärs und Verwaltungsbeamte in seiner Geschichte beherbergte. Eine Künstlerfarben-Fabrik auf der Pempelforter Straße rundet das Bild des Stadtteils dahingehend ab, dass er ein Ort der Begegnung von Muse und Weltgeschehen, von Bürgertum und Industrie-Pioniergeist war.
Zwischen Rheinpark und Derendorfer Güterbahnhof gelegen, bietet dieser Stadtteil so manche Oase zum Verweilen in unserer Großstadt.
Die Ecke Pempelforter Straße/Am Wehrhahn/Kölner Straße ist eine der verkehrsreichsten Stellen in Düsseldorf, an der auch die längeren Straßenbahnlinien der Rheinbahn ihre wichtigen Haltestellen haben.


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