Bilk

Das andere Dorf an der Düssel

1980 feierten sie „Düsseldorf bei Bilk“, und Recht haben sie, die Bilker.
Lange vor Ddorf erwähnt, Mutterkirche von St Lambertus, heute stolzer Kiez um Brunnen- Merowingerstr herum. Der Bilker ist eine Sonderform des Düsseldorfers
Der Ursprung an der Martinstr auf dem Tetelberg mit der ältesten Ddorfer Kirche und Friedhof ist heute etwas vergessen. Die Entwicklung ging der Düssel entlang an der Suitbertusstr bis zur Fruchtstr, auf der man mit den Feldfrüchten heimkehrte.
Der Rest entsteht am Ende des 19. Jh. Geschichtsbewußt bei der Namensgebung für die neuen Strassen fährt man in Bilk (auch wenn man nie ankommt) auf Merowinger- und Karolingerstrasse zur Kaiserpfalz nach Aachen(Aachener Strasse), denn nur hier in Bilk gab es einen karolingischen Königshof (Burghofstrasse)

Himmelgeist war die Endstation aller Rheinfahrer, die die gefährlichen Mäander(Kurven) bei Ddorf fürchteten: die Himmelgeister Strasse sind sie dann die Reststrecke geritten, heute Brunnenstr (von den Himmelgeister/ Fleher Wasserwerken her), Die Brunnenstrasse ist das jetzige Zentrum von Bilk.
Die andere Hauptstrasse führte seit Urzeiten vom Gerresheimer Neusser Tor über Bilk nach Neuss. Es ist die Oberbilker- Bilker Allee, die allerdings zunächst die Bachstrasse nutzte. Die Bilker Urkneipen sitzen hier: Manes „Haus der Freude“ früher „Paulushaus“, Haus der Freiheit“, „Zwölf Apostel“, die andere Urkneipe sitzt neben der alten Kirche: „Deutzer Hof“

Im 20. Jh kommt das Krankenhaus, schließlich die Uni mit der medizinischen Fakultät nach Bilk, vorher gab es hier schon die Sternwarte, und so haben viele Strassennamen hier mit der Medizin oder den Sternen zu tun.
Ddorfs zweitältestes Industrieviertel (nach Pempelfort: beide hängen von der Düssel ab) hat wenige Spuren hinterlassen: Auto Becker`s großer Turm( eine Papierfabrik) und vor allem der Salzmann Bau (wiederum Papier) der Firma Jagenberg mit „Jazzschmiede“, „Offene Radio Werkstatt, „Leben in der Fabrik“, „Bürgerhaus Bilk“.
Bilk ist der größte aller alten Stadtteile, dh der kleinen Siedlungen, die schon 1390 mit Flingern, Derendorf, Hamm zur Stadt Ddorf gehören. Jan Wellem lockte sie, von Bilk weg in die Stadt innerhalb der Stadtmauer zu ziehen. Steuerfreiheit gab es und eine eigene Strasse: die Strasse ihres Heiligen Martin: die Mertensgasse. Aber die Bilker blieben standhaft, sie sitzen heute noch da, wo sie immer saßen.
Die Sonderrolle unterstreicht, warum es auch nur hier das einzige noch erhaltene Vorstadtkino , das „Metropol“gibt.
Dummerweise macht die Düssel am Tetelberg einen Knick nach Nord, sie mündet nicht in Bilk, sonst wäre Bilk heute Düsseldorf

Dieter Jaeger


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