Flehe

an der Fleeth

Flehe liegt auf der hohen Kante 2m höher als Volmerswerth, die Insel, die immer unter Wasser lag. Aber Volmerswerth hatte den fruchtbaren Lehmboden, Flehe hatte nur Sand. Volmerswerth war daher größer, hatte eine Kirche, Flehe nicht
Die Fleeth, eine Altarmrinne des Rheins, trennt die beiden feindlichen Schwestern. Sie ist heute noch sehr gut zu sehen im „Draap“ südlich von Hamm oder im alten Volmerswerther Friedhof, heute ein Park. Ein Deich hinter der Fleeth, der Aderdeich schützte bald Ddorf an seiner verwundbarsten Stelle. Auch er ist ganz erhalten
Die Fleher ärgerten die Volmerswerther: sie waren die ersten in der fremden Kirche, nahmen ihnen die besten Plätze weg Da rächen sich die Volmerswerther. Ein Holzgestell, fast eine Kirche, stand eines Tages an der Fleher Strasse. Streit, Krieg, die Fäuste flogen, ein Pferd wurde erstochen. Heute haben auch die Fleher eine Kirche
Am Ende der Fleherstr gibt es zwei Berge: den Gantenberg und den Bückerberg, so hoch liegt Flehe. Es ist zwar das vorletzte Flußbett des Rheins, die so genannte Niederterrasse, aber auf diesem alten Flußbett gibt es oft kleine Sandverwehungen, die die Ddorfer „Geisten“(holländisch Geest, Himmelgeist z.B.) oder eben „Berge „ nennen.
Der Kutschenfranz von der Fleherstr saust mit seiner Kutsche und den Pferden Max und Moritz die Berge hinunter in die Altstadt, wo er Touristen die Stadt zeigt. Früher zog die tanzfreudige Jugend den Berg hinauf zum „Fleher Hof“, wo die Post abging.
Und wenn es sehr spät war, zogen sie weiter zum Fluß und hielten sich einander fest. Wenn die Liebe vorbei war, gingen sie wieder zum Fluß und schauten dem ewigen Strömen zu. Das war wie ein großer Trost

Dieter Jaeger


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