Stadtführungen::Stadtrundgänge::Aktionen in DüsseldorfGlossen

Felix Mendelsohn Bartholdy in der Stadt

Die Welt feiert in diesen Tagen Felix Mendelsohn Bartholdy das „Wunderkind“, den zweiten Mozart. 200 Jahre Geburtstag
In Ddorf war er vor Schumann der erste Star, der von 1833-35 die „Rheinischen Musikfeste“, die 1818 in Düsseldorf zum 1. Mal stattgefunden hatten, zur Wallfahrtsstätte a la Bayreuth machte. So wohnte er denn auch beim anderen Düsseldorfer Star seiner Zeit, dem 46jährigen Akademiedirektor Wilhelm von Schadow in der heutigen Schadowstr 30 (jetzt FotoKoch)
Biedermeier in Düsseldorf: „eine Zeit des seligsten Rausches“(Uechtritz) „ein zweites medicäisches Zeitalter“(Stöcker).
Die Realität sah etwas anders aus. Die „Tonhalle“ von damals: das Ausflugslokal eines Konditors, eine Bretterbude; das Theater am Markt: „ein nichtswürdiges Gebäude“, in dem Zuschauer schon mal durch die morschen Balken durchbrachen. Mendelsohn: “Man ist hier von fatalen Exemplaren umgeben, Predigern, die jede Freude bei sich und anderen versalzen, trockene prosaische Hofmeister, die ein Konzert für Sünde, einen Spaziergang für verderblich, ein Theater für den Schwefelpfuhl und den Frühling mit Baumblüten und schönem Wetter für ein Moderloch ausgeben“.
Bei solch prosaischer Beschreibung der Stadt haben die Stadtväter sein Denkmal vor der Oper schnell eingeschmolzen. Es war schlimmer: er war Jude und es war Nazizeit. Aber auch seine Strasse in Flingern, die Mendelsohnstrasse, ist ganz ganz klein.
Der 24- jährige Musikdirektor, ein Weltstar, und der 38 jährige TheaterIntendant Immermann, der über ihn bestimmen wollte, das ging nicht gut. Felix, der Glückliche, war unglücklich in Düsseldorf, und so hat er diese Stadt nach nur 2 Jahren verlassen.
Dieter Jaeger


Druckbare Version