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die Anfänge am Rhein



„Wir verkaufen unser Oma ihr klein Häuschen, und die zweite und die dritte Hypothek“. Der respektlose Gassenhauer hat in Düsseldorf Tradition. Stadtsparkasse und Pfandleihanstalt, „dat Pängke“ lagen in einem Haus. Hans Müller-Schlösser in seinen Erinnerungen: “An Fastnachtstagen sah man keinen Trauring. Und was sagt der Mann, als er das Bettzeug zum Pfandhaus tragen wollte und die Frau schimpfte? “Wat bruche mer op Fastelovend Bedder, mer komme ja doch nit zum Schloofe“.
1825 nahmen Pfandhaus und Sparkasse als gemeinsame Einrichtung ihre Tätigkeit im alten Pagenhaus (neben dem Schlossturm)auf. Als zwei sich ergänzende Institutionen sollten sie „dem Wucher Schranken setzen und den Hilfe suchenden Mitbürger, der sich genötigt sieht, einen Teil seines Eigentums als Pfand darzureichen, gegen Übervorteilung des Betrugs und der Arglist schützen“.Das alte Pagenhaus wurde 1902 im Zuge des Ausbaus der Rheinuferpromenade abgerissen.
Die Sparkasse startete mit einem Angestellten. 1848 trennte sie sich von der Leihanstalt, verlegte ihren Sitz ins Rathaus und florierte dort. Über mehrere Stationen zog sie nach dem 2, Weltkrieg in die „Berliner Allee“. Das prächtige Gebäude dient heute auch als Cafe und Theaterraum.
Die Ecke um das alte Pagenhaus geriet im 19.Jh in Verruf. Neben Sparkasse und „Pängke“ gab es Arbeitsanstalt, Armenschule, Schlachthaus, Erziehungsanstalt für Verwahrloste. Man drohte, das ganze Viertel samt Schlossturm abzureissen.
Ein Zeitungsreporter:
„Täuscht uns doch nicht mit Ruinen mitten im Marktgewühl, gebt uns lieber die nackte Wahrheit, die zwar kalt, aber echt ist“.
Dieter Jaeger


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