Stadtführungen::Stadtrundgänge::Aktionen in DüsseldorfHistorischesPersönlichkeitenKarl Arnold

Karl Arnold:

Karl Arnold ist zwar kein gebürtiger Düsseldorfer, dennoch hat sein Wirken die Stadt geprägt. 1901 in Baden Württemberg geboren, wird er nach Abschluss seiner Schuhmacherlehre Sekretär des Bezirkkartells der Christlichen Gewerkschaften in Düsseldorf. 1929 wird er als Vertreter der Zentrumspartei in die Düsseldorfer Stadtverordnetenversammlung gewählt. Nach „Machtergreifung“ der NSDAP wird er 1933 von der GESTAPO verfolgt und 1942 sogar festgenommen: ihm wird vorgeworfen, an der Planung des Attentats vom 20. Juli teilgenommen zu haben.

Nach dem Krieg

Schon im März 1945 tätigt er erste Vorbereitungen des so genannten Siebenerausschusses zur Gründung einer Einheitsgewerkschaft gemeinsam mit Hans Böckler. Im November ’45 ist er Gründungsmitglied der CDP, die sich später CDU nennen wird, und wird deren erster Vorsitzender. Anfang Dezember wird die Düsseldorfer Einheitsgewerkschaft unter dem Vorsitz Karl Arnolds gegründet. Bereits im Januar 1926 wird er zum Oberbürgermeister von Düsseldorf gewählt.

Landespolitik

Im Dezember desselben Jahres wird er zum stellvertretenden Ministerpräsidenten des neu gegründeten Landes Nordrhein – Westfalen, dessen Geschicke er von 1947 – 1956 als Ministerpräsident leiten sollte. In diesem Amt setzt er sich gegen die Demontagepolitik und für eine Wiedervereinigung Deutschlands ein. 1949 wird er zudem Präsident des Bundesrates. 1958 verstarb Karl Arnold in Düsseldorf.
In seiner gesamten Amtszeit setzte er sich für eine soziale und freiheitliche Wirtschaftsordnung ein und lehnte den Kapitalismus in seiner Reinform ebenso ab, wie die sozialistische Staatswirtschaft. Er war zeitlebens ein Verfechter des sozialen Wandels und des sozialen Fortschritts. Bis heute wirken seine Maßstäbe für gesellschaftliche Reformen fort: so zum Beispiel bei der Idee eines vereinten Europas. Zu seinen großen Verdiensten gehört, dass bei der westdeutschen Staatsgründung nicht von einer Verfassung, sondern von einem Grundgesetz die Rede war, und somit dieses als Provisorium verstanden wurde, dies hatte große Gestaltungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Möglichkeit einer Wiedervereinigung.

Johanna Zigan, Stand 03.2005


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