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RHEINSTADION

Zwischen einigen Ziegeleien und den sogenannten „Stockumer Höfen“ sollte etwa ein halbes Jahr vor Beginn des ersten Weltkrieges schon ein Stadion entstehen, „wie es noch keine deutsche Stadt in Angriff genommen hat“. Der 1. Weltkrieg machte diese Pläne vorerst zunichte. Aber auch schon vor Entstehung des heutigen Hafens an der Lausward war die Gegend an den Stockumer Höfen in Planungsideen einbezogen. Damals sollte nämlich hier ein Rheinhafen mit dazugehörigem Industriegelände entstehen. Für etwa 1 240 000 (RM) Reichsmark entstand nun einige Jahre später, wie gewünscht am „deutschen Strom“, ein gewaltiges Areal, auch schon mal als „Kampfplatz“ bezeichnet. Zur Hauptkampfbahn, gesellten sich Amateurradrennbahn, eine geplante Reitturnierbahn, das Schwimmbecken mit 100m-Bahnen und viele Übungsfelder für verschiedene Sportarten.
Verkehrsflächen für Autos, Straßenbahnen und die Wege zu den Sportstätten gehörten ebenso zu den Planungen wie Presse- und Empfangsräume, Übernachtungsräume, Spielleiterzimmer, Geräteräume, Klub- und Sitzungszimmer, Restaurationen und Unfallstation. Eine eigene Grundwasser-Pumpanlage füllte das Schwimmbecken. Es gab für etwa 2500 Personen Umkleidemöglichkeiten, Wasch- und Brauseeinrichtungen und Fußbäder. Der Innenraum der Radrennbahn bot außerdem Platz für Reigen und Radballspiele. Schon 1925 wurde das Schwimmstadion in Betrieb genommen und 1926 gilt als offizielles Eröffnungsjahr des gesamten Rheinstadion-Areals.
1925 war das Rheinstadion nach Abzug der Französichen Besatzungstruppen Schauplatz
einer flammenden Rede des neugewählten Reichspräsidenten Hindenburg vor über
50.000 Zuhörern zu den Feiern der „tausendjährigen Zugehörigkeit der Rheinlande zum Deutschen Reich“.

Unsere Chronik des Rheinstadions:

1926: Eröffnungsspiel des Stadions. Deutschland gewann 4:2 gegen Holland.
1930: Westdeutsches Sportfest der „KPD-orientierten Sportler“
1932: Einer von vielen Schwimm-Länderwettkämpfen findet in diesem Jahr gegen Frankreich statt. Wenige Monate später trafen sich Ahtleten beider Länder zu einem Leichtathletikwettkampf.
1937: „Sport- und Wehrwettkämpfe“ von SA-Gruppen, u. a. mit „Handgranaten-Weitwurf“.
1945: Die Engländer veranstalten das erste Nachkriegsfußballspiel. Es trafen eine Armee-Auswahl und Arsenal London aufeinander.
1956: Deutschland gegen die Niederlande 1:2.
1958: Polizei-Sommersportschau NRW
1960: Deutschland im Fußball gegen Irland 0:1.
1961: Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
1967: Leichtathletik-Länderkampf USA gegen Deutschland 132:100 Punkte.
1968—1972: Umbau anlässlich der Fußball-WM 1974 in Deutschland.
1970: Tennis-Davis-Cup. Finale BRD—Spanien.
1971: Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
1972: Fortuna und Chelsea London spielen bei einer „inoffiziellen Eröffnung“ des wegen der WM 1974 umgebauten Stadions gegeneinander.
Die große „offizielle Eröffnung“ aber im gleichen Jahr bestritten Deutschland und die Schweiz, das die deutsche Nationalelf mit 4 Toren von „kleines dickes“ Müller 5:1 gewannen.
1973: Internationaler Kongreß der Zeugen Jehovas
1974: Das erste Spiel der Fußball-WM findet zwischen Schweden und Bulgarien im Rheinstadion statt 0:0.
1977: Leichtathletik-Weltcup
1978: Internationaler Kongreß der Zeugen Jehovas
1981: Die Deutsche Fußball-Juniorenmannschaft wird im Rheinstadion durch 1:0 gegen Polen Europameister. 55.000 Zuschauer erleben den Sieg der Deutschen Nationalmannschaft gegen Bulgarien (4:0).
1984: Erste Behinderten-Telefonzelle im Rheinstadion. Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften.
1987: Deutschland – England 3:1.
1988: Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Italien und
Deutschland (1:1)
Ende der 1980er: Ein Eisstadion für die DEG wurde hier geplant.
1990: Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften.
1995: Rhein Fire kommt ins Stadion.
1996: Die drei Tenöre Pavarotti, Domingo, Carreras.
1998: Elton John-Konzert. Ebenso ein PUR-Konzert im Rheinstadion.
2002: Letztes Heimspiel der Fortuna am 3.3.2002
Wenige Tage danach wird das Rheinstadion, bzw. das „Fortuna-Stadion“ wird gesprengt.
Seit dem wird an der Multifunktionsarena gebaut, die nun bald LTU-Arena heissen wird.

Natürlich sind wir auf weitere Daten gespannt, die wir gerne einfügen, Email genügt


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