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Die Wehrhahnlinie macht einen respektvollen Bogen um einen uralten, riesigen Baum, der mitten auf der Strasse „Am Wehrhahn“ steht Zu Recht!
Die vielleicht 300 Jahre alte Platane wurde an der Stelle gepflanzt, wo das „Blutkreuz“ oder der „Blutstein“ zur Zeit Jan Wellems stand. Das große steinerne Kreuz war 1716 von Heidelberg hierher gekommen, geriet 1778 auf den ersten Friedhof ausserhalb der Stadtmauer( bis 1803), der an der Ecke der jetzigen Kö/Steinstrasse lag, also beim heutigen Juwelier Cartier, kam dann über Umwege zum berüchtigten „Roten Haus“ in Unterrath und von dort zum alten Lohauser Friedhof, wo es noch heute steht. Der Blutstein vom Wehrhahn, von der Kö, vom Roten Haus gab den Namen für den „Flinger Steinweg“, die heutige Schadowstrasse.
Um dieses Kreuz und um den alten Baum herum wurde drei mal der zum Tode Verurteilte geführt, um danach den letzten Gang zum Galgen anzutreten, der auf dem heutigen Schillerplatz stand. Das Zooviertel von einst war trotz des drohenden Galgens eine Verbrechergegend
Vom Baum zum Galgen führte das „Galgengässchen“(die Wielandstr-Güterbahnhof: etwa am „Olio“ und „Les Halles“ vorbei)
Als der Galgen 1764 zum Spiechernplatz in Derendorf versetzt wurde, erhielt sich der alte Brauch um den Blutstein herum. Das neue „Galgengässchen“ verlief über die „Brauerei Frankenheim“zur Adlerstr und von Pempelfort immer an der Düssel entlang (Prinz Georgstr gab es nicht) bis zu den Derendorfer „Geisten“, d.h. einer Anhöhe, die bis heute „Ulmer Höh“ heißt
Dieter Jaeger


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