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Dieter Jaeger

Mit großer Behutsamkeit berührte die Wehrhahnlinie 2009 an der Ecke Graben/Kasernenstrase den ersten jüdischen Friedhof Düsseldorfs. Die Vorfahren Heines lagen hier. Bei der Einrichtung der Mittelstrasse als Zugang zur neuen Karlstadt hatte man schon 1787 den Friedhof schließen müssen, auch die Kapuzinerkirche an der Flingerstr/Mittelstr. wurde abgebrochen Die Synagoge entsteht dann 1792 auf dem alten Friedhofsgelände an der heutigen Grabenstrasse.
Die Juden mussten schon zur Jan Wellem Zeit ihre Toten ausserhalb der Stadt begraben. Jan Wellem hatte den jüdischen Friedhof 1702 nördlich seiner Kaserne und seines Hospitals eingerichtet. Das Militär war, ähnlich wie die Juden, auf einem katholischen Friedhof unerwünscht. Es hatte einen eigenen Friedhof südlich der Kaserne auf der heutigen Wasserstrasse.
Der jüdische Friedhof lag an der heutigen Kasernenstrasse, etwa zwischen Graben- und Benratherstr ausserhalb der alten Stadtmauer, die ja zur Jan Wellem Zeit noch an der Wallstrasse lag. Über das heute noch so genannte „Stadtbrückchen“(Verlängerung der Neustrasse über Pavillion durch das Marxhaus hindurch), das über den von der Düssel gespeisten 20m breiten Stadtgraben führte, gelangte man zum Friedhof und zu den Kasernen.
Der Friedhof kommt 1787 nach Pempelfort am „Bongard“ an der Düssel, wo später das erste katholische Krankenhaus(Marien) entstehen wird, 1887 dann zur Ulmenstrasse, wo er heute noch liegt.
Karl Theodor hatte 1766 auch für Katholiken alle innerstädtischen Friedhöfe, also auch den an der Lambertuskirche, schließen lassen
Der erste neue katholische Friedhof ausserhalb der Stadt kommt 1766 an die heutige Kö, südlich der Steinstr(im heutigen Kögalleriegelände). Wahrzeichen wurde ein Hochkreuz, das von Jan Wellems Galgengelände des heutigen Spichernplatzes kam(Ulmer Höh). Später kaufte das Friedhofsgelände ein reicher Bürger, der Oberbürgermeister wurde und aus dem Friedhof einen Garten der Lust machte „Schnabels Lustgarten“: Eingang etwa an der Stephanienstrasse.
Nach der Schleifung der Stadtmauer 1801 wurden alle nahen Friedhöfe in die Vororte verlegt. Der Köfriedhof schließt und der neue Hauptfriedhof , jetzt auch für Protestanten(Nordteil), ist der 1804 eröffnete Golzheimer Friedhof.

Die Protestanten mussten vorher auf den schon 1565 angelegten Pestfriedhof an der Nordstrasse, Ecke Kaiserswrthersr. Am McDonaldhaus( jetzt Starbuck) liest man immer noch „Kapellchen“. Es war die Leichenhalle und Kapelle des „Friedhofs am Kapellchen“
Ebenfalls verschwunden ist der Derendorfer Friedhof, der neben der alten Dreifaltigkeitskirche lag, also zwischen Jordan- und Jülicherstr (heute Vinzenzkrankenhaus). Die Mauer an der Jülicherst ist zum Teil noch die alte Friedhofsmauer.
Ich liebe Amerika, aber die Kaffeetrinker von „Woyton“ und „Starbuck“ an der Mittelstrasse sitzen auf tausend toten Gebeinen!


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